05.07.2014

Das wichtigste im Leben...

Manchmal wenn ich zwischen all den Anforderungen des Tages, zwischen Wäsche waschen, Aufgaben machen und Prüfungsstress gefangen bin, frage ich mich, ob es das ist, was mit "Leben" gemeint ist. Ob die Dinge, mit denen ich mich beschäftige, wirklich so wichtig sind oder ob nicht anderes meine Aufmerksamkeit und Zeit mehr verdient hätte.

Kürzlich saß ich in einer Veranstaltung. Ich wollte eigentlich gar nicht hingehen, der Tag war anstrengend gewesen, die vielen Menschen waren mir zuviel. Und dann war ich doch da, saß auf einem Stuhl in der dritten Reihe und staunte: die Atmosphäre irgendwo zwischen gespannt und liebevoll wohlwollend, das Publikum wach und die Bühne besetzt von Menschen, die die Gesangsstücke zu Gehör brachten, welche sie das letzte Jahr geübt hatten. Von Liebe war da die Rede, von der Plage der Blütenpollen im Sommer, aber auch davon sich einsam zu fühlen und verletzt worden zu sein.
Jedes Lied spiegelte auch etwas von der Person wieder, die es sang, in den Tönen, in der Haltung, in dem Klang der sich entfaltete. Die Menschen machten sich verletzbar, mit ihren Aussagen und nicht immer richtig gesungenen Passagen doch wurde jeder beklatscht als wäre er ein Weltstar. Da war es mir plötzlich klar: es ist im Leben nicht wichtig, ob ich eine Prüfung mit einskommanull bestehe, es geht auch nicht darum sich ständig zu beweisen.

Entscheidend ist, ob wir geliebt werden. Ob es Menschen gibt, die uns bedingungslos annehmen, die sich über unsere Erfolge freuen und mit uns schwere Zeiten bestehen. Die uns in die Arme schließen, wenn wir traurig sind, die uns beklatschen, wenn wir unser Bestes gegeben haben, die uns mit den Augen der Liebe sehen und für die wir immer wichtig sind, egal was wir gemacht haben.
Die uns liebevoll begleiten bis zum Schluss und am Ende in Dankbarkeit auf das zurückblicken, was sie von uns gelernt haben.


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